Wie geht es dem Deutschen Wald?
Waldzstandsbericht 2023 besorgniserregend
Der deutsche Wald steht vor großen Herausforderungen. Der Waldzustandsbericht zeigt seit Jahren eine besorgniserregende Entwicklung: Hitze, Dürre, Schädlinge und Stürme setzen den Bäumen immer mehr zu. Der Klimawandel hinterlässt deutliche Spuren in unseren Wäldern und viele Baumarten kämpfen ums Überleben. Der Waldzustandsbericht 2023 wurde im Mai 2024 veröffentlicht.
Was ist der Waldzustandsbericht?
Der Waldzustandsbericht ist eine jährliche Erhebung, die den Gesundheitszustand der Wälder in Deutschland dokumentiert. Er wird von den Bundesländern in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft erstellt und analysiert unter anderem Kronenverlichtungen, Schädlingsbefall und klimabedingte Schäden an Bäumen. Der Bericht gibt Aufschluss über die Auswirkungen von Umwelteinflüssen wie Dürre, Stürmen oder Schädlingen auf die verschiedenen Baumarten. Ziel ist es, den Zustand der Wälder zu überwachen und geeignete Maßnahmen für deren Schutz und Erhalt abzuleiten.
Cem Özdemir, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft:
"Die Klimakrise hat unseren Wald fest im Griff, langandauernde Trockenheit und hohe Temperaturen der letzten Jahre haben bleibende Schäden hinterlassen. Der Wald entwickelt sich zum Dauerpatienten. Wir brauchen einen gesunden und starken Wald..."
Welche Baumarten haben es besonders schwer?
Besonders betroffen ist die Fichte, die lange als „Brotbaum“ der deutschen Forstwirtschaft galt. Die Fichte schickt ihre Wurzeln nur circa 1,5m tief in die Erde, wo sie in Trockenphasen nicht an Wasser / das Grundwasser kommt. Sie ist somit sehr empfindlich gegenüber Hitze und Trockenheit und leidet daher stark unter den Auswirkungen des Klimawandels. In vielen Regionen Deutschlands sterben Fichtenbestände ab, weil sie von Borkenkäfern befallen werden, die sich aufgrund der warmen Temperaturen besonders stark vermehren.
Auch die Kiefer, die in trockeneren Gebieten besser zurechtkommt, kämpft zunehmend mit Krankheiten und Schädlingen. Selbst Laubbäume wie die Buche, die als widerstandsfähiger galt, zeigen mittlerweile deutliche Schäden.
Der Eiche geht es im deutschen Wald ebenfalls zunehmend schlechter. Im Waldzustandsbericht 2023 wird die Eiche als eine der besonders stark betroffenen Baumarten erwähnt. Nur etwa 17 % der Eichen gelten als gesund, was bedeutet, dass sie eine der höchsten Raten an Kronenschäden aufweist. Besonders der Eichenprozessionsspinner, ein Schädling, der die Eichen massiv schwächt, trägt zu diesen Schäden bei.
Zusätzlich verschlechtert sich der Zustand der Eichenbestände durch Pilzbefall und die gestressten Bäume sind weniger widerstandsfähig gegen andere Umweltfaktoren. Obwohl Eichen relativ langlebig und anpassungsfähig sind, geraten sie unter den extremen Klimabedingungen der letzten Jahre zunehmend in Bedrängnis.
Was können wir tun?
Der Schutz des Waldes geht uns alle an, und Du kannst helfen, die Zukunft des deutschen Waldes zu sichern. Sowohl als Privatpersonen als auch mit Deinem Unternehmen hast Du Möglichkeiten, Dich zu engagieren:
- Spenden: Jede Spende zählt! Dein Beitrag unterstützt die Arbeit von Organisationen wie Aktion Baum, die Aufforstungsprojekte starten und kranke Wälder wiederaufbauen.
- Unternehmensengagement: Unternehmen können größere Projekte unterstützen, zum Beispiel durch das Pflanzen ganzer Waldflächen oder das Sponsoring von Umweltbildungsprogrammen.
- Mithelfen bei Aufforstungsprojekten: Viele Projekte bieten die Möglichkeit, selbst mit anzupacken und Bäume zu pflanzen. Schau auf unserer Website vorbei und erfahre, wie du aktiv werden kannst.
Fazit
Es gibt fast keine Baumart, die richtig gut dasteht. Unser Wald braucht dringend unsere Hilfe, um auch in Zukunft ein Ort des Lebens, der Erholung und der Klimastabilität zu bleiben. Lasst uns gemeinsam für eine grüne und lebenswerte Zukunft sorgen!