Aufforstung - Bäume pflanzen gegen den Klimawandel
Im Herbst 2019 veröffentlichten Forscher:innen der ETH Zürich eine mittlerweile viel zitierte Studie, die die Aufforstung von Wäldern weltweit als ein wirksames, wenn nicht das wirksamste Mittel zur Bekämpfung des Klimawandels benannte. Zwei Drittel der vom Menschen verursachten CO2-Emissionen könnten wieder aufgeforstete Wälder aufnehmen, so die Forscher:innen vom Crowther Lab nach der Veröffentlichung der Ergebnisse. "Wir alle wussten, dass die Aufforstung der Wälder einen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels leisten könnte," so ETH-Professor Tom Crowther, Mitautor der Studie und Gründer des Forschungszentrums. "Unsere Studie zeigt deutlich, dass Flächen zu bewalden ein wirksames Mittel wäre, um Kohlenstoff in der Atmosphäre zu reduzieren. Allerdings müssen wir schnell handeln, denn es wird Jahrzehnte dauern, bis die Wälder reifen und ihr Potenzial als natürliche CO2-Speicher ausschöpfen."
Der Fokus der Züricher Forscher:innen lag primär auf den riesigen, unbewohnten und nicht von der Landwirtschaft genutzten Gebieten etwa in Russland, Nordamerika, Australien und Brasilien. Doch auch in Deutschland ist die Aufforstung ein extrem wichtiger Bestandteil der Klimawende. Zwar werden die Bemühungen hierzulande nie den globalen Effekt haben, die eine massive Aufforstung etwa in den weiten Steppen Russlands hätte. Aber die Aufforstung der deutschen Wälder mit vielfältigen, widerstandsfähigen Bäumen wäre ein starker Beitrage für Biodiversität, eine nachhaltige Waldwirtschaft und mehr Lebensqualität für die Menschen.
Freiwillige vor - wie wir den Förster:innen helfen können
Dass die deutschen Wälder in schlechtem Zustand sind ist kein großes Geheimnis. Immer wieder wurde in den letzten Jahren aufgrund extremer Dürreperioden und heißerer Sommer über das Sterben der Fichten berichtet. Auch die durch den Klimawandel beschleunigte Verbreitung des Borkenkäfers setzt vielen Bäumen massiv zu. Zudem wurde in den letzten Jahrzehnten wichtiges Personal in der Forstwirtschaft abgebaut, einer Branche, die an sich schon mit Überalterung zu kämpfen hat und auf die wir gerade jetzt in der aktuellen Krise angewiesen sind. Schließlich, so sagte es Ulrich Dohle, Präsident des Bundesverbandes der Forstleute jüngst der ZEIT, müsse ja irgend jemand "die Pflanze in die Hand nehmen und in den Boden setzen." Von der Hege und Pflege des wachsenden Baumes in den Folgejahren mal ganz zu schweigen.
Genau da kommen wir ins Spiel. Der Einsatz von Freiwilligen bei der Aufforstung der Wälder ist natürlich grundsätzlich nichts Neues. Aber mit unserem ganzheitlichen Ansatz wollen wir dazu beitragen, dass nicht nur genügend Setzlinge zu einem guten Preis vorhanden sind, sondern dass am Ende auch immer mehr Menschen in der Lage sein werden, die hauptamtlichen Förster:innen zu unterstützen - egal, ob beim Einpflanzen der Bäume oder bei der späteren Pflege. Gerade jüngere Menschen haben in den letzten Jahren bewiesen, dass sie die Zeichen der Zeit erkannt haben und dass sie bereit sind, selbst einen Beitrag zu leisten.
Um dieses Ziel zu erreichen, haben wir vier Aktionsgebiete definiert, die Grundlage unserer Arbeit sind: Wir unterstützen die Forschung, entwickeln eine nachhaltige Wertschöpfungskette, engagieren uns in der Weiterbildung und natürlich: Wir pflanzen selber. Vor allem aber unterstützen wir Schulen, Unternehmen und einzelne Personen bei Projekten rund um die Themen Aufforstung, Biodiversität und ökosoziale Landwirtschaft.
Wenn Sie mehr über unsere Arbeit erfahren oder uns unterstützen wollen, kontaktieren Sie uns jederzeit. Wir freuen uns auf Ihre Nachrichten.